Darum kandidiere ich für das Gemeindepräsidium

Nach vier Jahren als Vize kandidiere ich fürs Gemeindepräsidium. BürgerInnenbeteiligung, Transparenz und Weitsicht sind mir wichtig.

«Mich interessieren unterschiedliche Standpunkte und ich weiss, dass ich Kompromisse schmieden kann».

 

Was motiviert dich für eine zweite Legislatur als Gemeinderat?
Ich finde Gemeindepolitik spannend. Die politisch aktive Bevölkerung entscheidet in vielen Dingen, was vor unserer Haustüre passiert. Als Gemeinderat kann ich gut mitgestalten.

 

Du kandidierst nun auch als Gemeindepräsident. Warum?
Ich möchte die weit verbreitete Verdrossenheit gegenüber der Gemeindepolitik etwas aufweichen. Politik kann und darf auch lustvoll sein. Als Gemeindepräsident habe ich bessere Möglichkeiten, direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu kommen. Schliesslich möchte ich die Agenda der Gemeindepolitik vermehrt nach strategischen Grundsätzen führen.

 

Wie willst du die Leute für Politik begeistern?
Mit Partizipation. Gerade auf Gemeindeebene, wo es um praktikable Lösungen für die Alltagssorgen von uns Einwohnerinnen und Einwohnern geht, ist Nähe zur Bevölkerung wichtig. Gemeinderat und Verwaltung müssen ja herausschälen, was eine öffentliche Bedeutung hat und somit zu einer Aufgabe der Gemeinde werden könnte. Es ist dann an der Politik, Antworten zu liefern. Gelingt es, die Bevölkerung einzubeziehen, kann sie viel zur Lösungsfindung beitragen.


Was beschäftigt denn die Bevölkerung in unserer Gemeinde?
Hört man einzig auf die aktuelle politische Debatte, dann ist die Höhe der Steueranlage die grösste Sorge. Viele sind sicher zufrieden in unserer Gemeinde, denn der Service Public funktioniert. Das Wasser fliesst, der Kehrrichtwagen kommt, die Strassenbeleuchtung brennt. Diese Gemeindeaufgaben sollen auch in Zukunft mit guter Qualität und möglichst ressourcenschonend erbracht werden.

 

Nebst diesem Pflichtteil, was soll die Gemeinde tun?
Wir stellen uns ja alle ab und zu die Frage: Was wird aus mir in 10 oder20 Jahren? Und genau dies sollten wir auch als Gemeinde tun. Was macht unsere Gemeinde lebenswert? Welche Arbeitsplätze gibt es? Wie ist die Qualität für Wohnen und Freizeit, wenn wir im Jahr 2035 das Jubiläum 850 Jahre Kirchlindach feiern? Was müssen wir jetzt in die Wege leiten, damit die Bedürfnisse aller Altersgruppen z.B. gute Schulbildung, Kinderbetreuung, Naherholung und Wohnen im Alter, möglichst gut erfüllt werden können?


Kann es sich die Gemeinde leisten, so frei zu planen und zu entwickeln?
Sie muss es sich leisten, will sie ihre Standortattraktivität nicht aufs Spiel setzen. Zudem finde ich es attraktiver und lustvoller, von der Freiheit des Gestaltens auszugehen als von Sachzwängen.

 

Aber Herausforderungen gibt es auch?
Klar, wir haben gesellschaftlich bedeutende Herausforderungen zu meistern. Der Verlust von Lebensräumen und der Artenvielfalt findet schleichend statt, ebenso erwärmt sich das Klima und die Sommertrockenheit nimmt zu. Hier sind wir als Gesellschaft gefordert. Die Gemeinde hat dabei eine Vorreiterrolle. Weil sich viele Probleme aber nicht in der Gemeinde alleine lösen lassen, spielt die überkommunale Zusammenarbeit eine zunehmend wichtige Rolle.


Eine letzte Frage: Was qualifiziert dich für das Amt des Gemeindepräsidenten?
Als ehemaliger Agrarjournalist bin ich neugierig und höre gerne zu. Mich interessieren die verschiedenen Standpunkte. Ich will verstehen, wie die Leute denken und warum sie zu ihren Meinungen kommen. Aus meiner beruflichen und politischen Erfahrung weiss ich, dass ich mit Menschen unterschiedlichster Interessen tragfähige Kompromisse erarbeiten kann. Und ist die Sache einmal entschieden, stehe ich mit Herzblut und Vehemenz für deren Umsetzung ein.